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0004Klingelblink im Tischtenniskeller

Eine Retro-Alarmleuchte mit Sound.

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Nicht nur, dass wir in unserem Tischtenniskeller keinen WLAN-Empfang haben, auch die Türklingel hören wir da unten nicht. Also hab ich eine Klingelblink-Alarmleuchte gebastelt, die übers Netzwerk mit der Klingel verbunden ist und schön retromäßig blinkt und piepst, wenn jemand läutet.

Zutaten

Aufbau

Platine mit LEDs, Timer und Buzzer (unten 2 Stück Sandwichplatte zur Befestigung im Gehäuse).

Die LEDs sind der Einfachheit halber parallel geschaltet, mit nur einem einzigen gemeinsamen Vorwiderstand1. Ein GPIO-Pin vom Raspi schaltet sie über einen Transistor ein- bzw. aus. Die 5V-Stromversorgung kommt ebenfalls vom Raspi.

Außerdem gibts noch einen Piezo-Buzzer, damit das ganze auch akustisch auf sich aufmerksam macht: Immer wenn die LEDs leuchten, erzeugt ein Oszillator (NE555-Timer, 2 Widerständen und 2 Kondensatoren) ein 400Hz-Rechtecksignal, mit dem der Buzzer einen schönen Retro-Warnton produziert.

Micro-USB-Stecker: Die Länge zählt

Beim aktuellen RaspberryPi 2B wird das Kabel für die Stromversorgung seitlich angesteckt – mit den üblichen länglichen Micro-USB-Steckern geht sich das im Lampengehäuse nicht aus. Ich hab am Stecker des verwendeten Netzteils daher das Plastik entfernt und die Litzen „rückwärts“ drangelötet:

Der Stecker, befreit von der Plastikhülle.Litzen „rückwärts“ angelötetet, damit sie nicht hinten überstehen.Mit dem verkürzten Stecker passt der Raspi perfekt ins Lampengehäuse.

Ansteuerung via HTTP-API

Um das Klingelblinken auslösen zu können, läuft auf dem Raspi ein kleiner in Ruby / Sinatra programmierter HTTP-Server. Ein POST-Request auf /klingelblink aktiviert die Klingel. Damit das funktioniert, haben wir auf dem Raspi WiringPi installiert – der Server nutzt dann einfach das Kommandozeilenprogramm gpio, um den entsprechenden Pin ein- bzw. auszuschalten2.

Unsere Büroklingel ist über einen Odroid U3 mit dem Netzwerk verbunden. Auf dem Odroid läuft sowieso schon ein Ruby-Programm, das beim Betätigen der Klingel diverse Aktionen durchführt – dort hab ich einfach den Aufruf des Klingelblink-Servers ergänzt.

Bunkerfeeling deluxe

Glühbirnensockel und Reflektor hab ich aus dem Lampengehäuse entfernt, und anschließend für das Stromkabel und den Buzzer zwei zusätzliche Löcher gebohrt. Raspi und Buzzer sind mit Schrauben im Gehäuse befestigt, die Platine klemmt sich mit ihren angeklebten Sandwichplatten oberhalb des Raspi im Gehäuse fest. Beim Netzwerkkabel musste ich den Knickschutz am Stecker kürzen, damit das Kabel durch das mittige Loch im Gehäuse passt (am Raspi ist die Netzwerkbuchse am linken Rand der Platine):

Raspi und Buzzer sind mit Schrauben im Gehäuse befestigt.Das Gehäuse inkl. hineingeklemmter Platine (man beachte den gekürzten Knickschutz am Netzwerkstecker oben).Amtliches Shabby-Chic-Feeling.

Und hier das fertige Machwerk in Aktion:

P.S.: Natürlich hätte ich auch einfach ein Stück LED-Strip in das Lampengehäuse legen und den Warnton direkt mit dem RaspberryPi erzeugen können, anstatt einzelne LEDs zu verlöten und einen Oszillator zu bauen – aber wo bliebe da der Bastelspaß?


  1. Parallelschaltung von LEDs sollte man eher vermeiden, aber nachdem die Klingelblinkleuchte immer nur kurz blinkt und es dabei auch nicht stört, wenn die LEDs nicht ganz gleichmäßig leuchten, ist das in diesem Fall schon okay. 

  2. Es gibt natürlich auch Rubygems für WiringPi, aber ich war zu faul, extra eins davon zu installieren. 


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